Bestandsaufnahme

Näher und näher rückt der Tag, an dem ich Vater werde. Der Alltag hat sich eingeschlichen, ich arbeite für Dinge, die ich noch nicht habe und für Sachen, die ich bald schon wieder wegschmeiße. Die Dienste sind anstrengend, ich bin kaum Zuhause. So mancher Tag verstreicht, an dem ich darüber nachdenke, weshalb ich eigentlich studiert habe. Die Liebe zu meiner Frau hält den Kopf geradeaus, die Vorfreude auf meine Tochter hält auf Kurs.

Auf kurz oder lang wird man sicherlich belohnt. Mit dem Hintergedanken, dass Deutschland bei der Steuerabgabenlast Weltspitze¹ ist, fahre ich zur Arbeit. Vierundzwanzig Stunden später fahre ich ausgelaugt nach Hause. Auf dem Rückweg höre ich im Radio, dass durch die Maskenaffäre wieder Unmengen an Steuergeldern verschwendet wurden und sich Politiker daran bereichert² haben.

Wir verdienen Geld und zahlen pünktlich unsere Miete, tanken für den Weg zur Arbeit die Autos und konsumieren für die Wirtschaft und den Staat³. Mit jedem Tag des Konsums von Dingen des täglichen Bedarfes zahlen wir utopische Steuern an den Sozialstaat und müssen diese jedes Jahr erklären, um einen Bruchteil der Abgaben wieder zu bekommen – nur, um unter der Last nicht einzubrechen. An jeder Stunde verdient der Staat, am Ende des Monats bleibt nicht mehr viel übrig. Wären die Nächte besser bezahlt, gäbe es mehr Zeit für die Familie. Die staatlichen Mittel des Sozialstaates scheinen zu begrenzt für den sozialen Bereich. Der Tag beginnt und endet, die Uhr⁴ geht unermüdlich mit der Wirtschaft und steht niemals still.

Quellen:

¹ https://www.oecd.org/tax/taxing-wages-20725124.htm

² https://www.tagesspiegel.de/politik/fraktionsvize-nuesslein-laesst-bundestagsamt-ruhen-maskenaffaere-erschuettert-die-union/26956214.html

³ https://de.statista.com/statistik/daten/studie/71899/umfrage/einnahmen-mehrwertsteuer/

⁴ https://www.gold.de/staatsverschuldung-deutschland/

Ersten Kommentar schreiben

Antworten

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.


*